Mit einem ersatzgeschwächten Kader reisten die Elbestädter an die Saale und waren dennoch hoch motiviert Rotta zu schlagen. Auch Rotta war mit einer dezimierten Mannschaft angereist und somit versprach es ein spannendes Spiel zu werden. Allerdings schienen die Magdeburger schon bei der Erwärmung nicht richtig bei der Sache zu sein.
Dieser Eindruck sollte sich dann auch im ersten Drittel bestätigen. Man verschlief die ersten 20 Minuten komplett und folgerichtig musste man mit einen 0-3 Rückstand zur Pause leben. Allerdings hätte ein Tor nicht zählen dürfen, denn nach einer hektischen Torraumszene konnte Torhüter Sauer den Ball noch von der Linie kicken, aber der 30m entfernt stehende Schiedsrichter sah den Ball über der Linie. Der näher am Ball stehende Schiedsrichter war sich seiner Meinung nicht sicher und so zählte das Tor, das für den 0-1 Rückstand sorgte. Danach folgten viele Fehlpässe und Unkonzentriertheiten, die dann zu zwei weiteren Gegentoren führten.
Die Ansprache in der ersten Drittelpause von Gipser war dementsprechend deutlich und sollte die Mannschaft wach rütteln. Dies gelang auch und so fand man besser zum eigenen Spiel, aber dennoch musste man in der 4. Spielminute das nächste Gegentor hinnehmen. Aber die Mannschaft gab sich nicht auf. Es wurde versucht weiter nach vorne zu spielen und so konnte man die Rottaer in der eigenen Hälfte einschnüren, aber man nutzte die zahlreichen Chancen nicht, um endlich das wichtige, erste Tor zu erzielen. In der 9. Spielminute waren es wiederum die Schiedsrichter die unglücklich ins Spiel eingriffen. Gegentor Nummer 5 gingen gleich mehrere Vergehen voraus, aber das Gespann sah keinen Grund die Aktion abzupfeifen. Von dem Spielgeschehen sichtlich geschockt ging nicht mehr viel zusammen in den letzten 10 Minuten des Drittels. Gipser forderte seine Mannen dennoch auf nicht aufzugeben und sich anständig aus dem Spiel zu verabschieden. Die Worte nahm sich die Mannschaft zu Herzen und es wurde weiter an der Schadensbegrenzung gearbeitet. Aber wieder einmal die Chancenverwertung machte den Magdeburgern einen Strich durch die Rechnung. Erst nach 12 Minuten und einem sehenswerten Alleingang von Neuzugang Alexander Kahabka gelang der erste Treffer der Magdeburger. Natürlich verhaltener Jubel, aber die Gewissheit, dass sie das Toreschießen noch nicht verlernt hatten. Angriff um Angriff trugen die Magdeburger nach vorne und nach 16 Minuten schoss Mannschaftskapitän Samtleben auf Vorlage von Tung Trinh Viet das zweite Tor der Magdeburger. Nun machte sich wieder etwas Hoffnung breit und zwei Minuten später war es die gleiche Kombination die für das dritte Tor sorgte. Viet war es diesmal der eine Vorlage von Samtleben nutzte. Da noch zwei Minuten zu spielen waren, bestand nun wieder die Chance wenigstens ein Unentschieden zu erreichen, aber letztendlich gelang den Magdeburgern nicht mehr die perfekte Aufholjagd im Schlussdrittel.
So musste man der Mannschaft aus Rotta zum Sieg gratulieren und mit der ärgerlichen Niederlage leben.
Kapitän Samtleben und Trainer Gipser waren nach der Niederlage selbstverständlich nicht zufrieden mit dem Spiel. Gipser: „Schon bei der Erwärmung waren wir zu unkonzentriert. Dann haben wir die ersten 20 Minuten komplett verpennt. Das darf gegen eine Mannschaft wie Rotta einfach nicht passieren. In der Folge hätten wir unsere Chancen auch besser nutzen müssen. Dennoch bin ich auch sehr verärgert über die heutige Schiedsrichterleistung. Man kann nicht die dritthöchste Spielklasse in Deutschland als Ausbildungsliga für Schiedsrichter nutzen. Da kann man den unerfahrenen Schiedsrichtern nicht einmal den Hauptvorwurf machen. Sie müssen natürlich auch lernen, aber das geht nicht beim Spitzenspiel in der Regionalliga. Dafür gibt es die Jugendligen, die noch nicht so schnell und hektisch sind und da muss endlich ein Umdenken beim Verband stattfinden, denn die Probleme sind ja nicht neu.“
Samtleben sieht die Situation ähnlich und mahnte, dass man sich dennoch nicht auf dieser Tatsache ausruhen dürfte und im Training „hart an sich arbeiten muss“.
Es bleibt zu diesem Thema festzuhalten, dass auch in der Regionalliga erfahrene Schiedsrichter eingesetzt werden müssen. Ein einzelner bemühter Schiedsrichter auf dem Feld reicht nicht aus während der andere um cooles Auftreten bemüht ist.
Doch schon am heutigen Montag gilt es im Training die eigenen Fehler zu bearbeiten, denn bereits am Samstag steht endlich der erste Heimspieltag auf dem Programm und in der neuen Halle soll die über zweijährige Serie der ungeschlagenen Spiele im Ligabetrieb bestehen bleiben.